Was ist Psychosomatik oder Psychosomatische Medizin?

Die psychosomatische Medizin beschäftigt sich mit den tiefgreifenden Zusammenhängen zwischen der Seele (Psyche) und dem Körper (Soma). Hierbei handelt es sich also um eine ganzheitliche Auffassung von Krankheit und Gesundheit in der Medizin.

Obwohl unser Wissen über diese Zusammenhänge bereits sehr alt ist; denken Sie nur an die Volks­weisheiten: Etwas bereitet uns Kopfzerbrechen, schlägt uns auf den Magen, geht uns an die Nieren, liegt wie ein Stein im Magen usw., hat es in der europäischen Medizin erstaunlich lange gedauert, bis diese Zusammenhänge, also eine ganzheitliche Sicht von Erkrankungen dazu führte, dass das eigen­ständige Fach der Psychosomatik an den Universitäten etabliert und unterrichtet wurde.

Unser Körper, unser Geist und unsere Seele sind eine untrennbare Einheit. Sie beeinflussen sich gegen­seitig in vielfältiger Weise. Wenn unsere Seele leidet, leidet auch unser Körper. Haben wir körperliche Erkrankungen, so reagiert unsere Seele ebenfalls mit einem Gefühl des Unwohlseins. Worüber wir nachdenken und wie wir uns fühlen, hat einen Einfluss auf unser körperliches Befinden.

Sie kennen ganz sicher die scheinbar banale Weisheit aus Ihrer eigenen Erfahrung: Wenn es unserer Seele gut geht, ist auch der Körper gesünder. Geht es unserer Seele schlecht, geht es auch unserem Körper schlecht.

Unter psychosomatischen Erkrankungen versteht man also körperliche Symptome und Be- schwerden, die wesentlich durch psychische Belastungen, Faktoren oder Konflikte hervorgerufen werden.

So ist inzwischen wissenschaftlich gut untersucht und auch nachgewiesen, dass ein erhöhter Blutdruck entstehen kann, wenn wir über längere Zeit hinweg uns gestresst, angespannt und gehetzt fühlen, wenn wir nicht mehr in der Lage sind, unseren Stress angemessen zu bewältigen.

Ähnlich gut und fundiert untersucht sind auch die Belastungen, die für den Körper entstehen, wenn wir an Ängsten, Depressionen, chronischer Überforderung leiden. So gilt eine depressive Erkrankung als ein genauso gefährlicher Risikofaktor für einen Herzinfarkt wie zum Beispiel eine Blutfetterhöhung oder ein erhöhter Blutdruck.

Als ein noch recht neues und hochinteressantes Forschungsgebiet gilt die Psycho-Neuro-Im- munologie. Hier konnte nachgewiesen werden, dass chronische Anspannung, Ängste, chroni- scher Stress, anhal­tende Gefühle der Hilflosigkeit, der Wertlosigkeit oder der Einsamkeit nach- weisbar zu einer spe­zi­fi­schen Schwächung unseres Immunsystems und damit unserer Abwehr- kräfte führen. Dadurch kommt es zu einem deutlich erhöhten Risiko für bakterielle Infektions- krankheiten oder allergischen Über­reaktionen. Zusätzlich ist unser so geschwächtes Immun- system deutlich schlechter in der Lage, Krebs­zellen zu vernichten. Aber auch Wunden und Ver- letzungen heilen schlechter.

Nun lassen sich psychosoziale Konflikte, Lebenskrisen aber auch schwierige Gefühle wie Angst, Trauer oder Ärger nicht vermeiden. Wir können aber unsere psychische Widerstandsfähigkeit (Resilienz) hiergegen trainieren und stärken. So gelingt es uns deutlich schneller, wieder zu einer Balance und damit zum Gleichgewicht zwischen Körper und Seele zurückzufinden.

Was ist also zu tun? Auch wenn wir noch gesund sind, uns aber durch chronischen Stress belastet fühlen, müssen wir unsere psychische Widerstandsfähigkeit (Resilienz) bereits stärken. Dies gelingt zum Beispiel sehr gut durch das Erlernen von Entspannungstechniken. Hierzu kön- nen Sie sich gerne unter meinen Angeboten weiter informieren. Aber auch für jene, die bereits erkrankt sind, ist die Stärkung der Resilienz sehr wichtig.

Sollte der Hausarzt Ihnen mitteilen, dass er Ihre Beschwerden für psychosomatisch erachtet, es sich also um eine Verschiebung von psychosozialen Konflikten und Belastungen wie zum Bei- spiel chro­nische Überlastung im Beruf oder in der Familie handelt, schlage ich Ihnen zusätzlich zur Resilienz­stärkung eine Psycho­the­ra­pie zum Erkennen und Verändern der Ursachen vor. Hierzu können Sie sich gerne über meine Angebote informieren.

Auch primär psychische Symptome wie Depressionen oder Ängste müssen angemessen und gut behandelt werden, da sonst körperliche Erkrankungen schneller auftreten, einen komplizierteren Verlauf zeigen. Hierbei sind neben der Resilienzstärkung oft auch eine Psychotherapie und ggf. Anti­de­pressiva hilfreich. Hierzu können Sie sich gerne über meine Angebote informieren.

Wenn Sie sich zu einer Therapie oder einer Beratung bei mir entschlossen haben, melden Sie sich zu einer Terminvereinbarung ganz einfach bei uns, entweder telefonisch in den Sprechzeiten oder hier über den Kontakt-Button.